In diesem Beitrag hören Sie ein kurzes Interview (5 Min.) von Christine Brugger (Radio Osttirol) mit Christian Seubert, PhD, in dem er erläutert, welche Faktoren Menschen dazu bewegen, über das Pensionsalter hinaus im Berufsleben aktiv zu bleiben.
Christian Seubert, stellvertretender Geschäftsführer der Humanen Arbeit GmbH und Assistenzprofessor im Fachbereich Angewandte Psychologie II an der Universität Innsbruck, sprach beim Unternehmerfrühstück der Innos GmbH in der Wirtschaftskammer Lienz über die Notwendigkeit eines flexibleren Übergangs in den Ruhestand. Er verweist dabei auf die Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel und den daraus resultierenden Fachkräftemangel entstehen. Um diesen Mangel zu bewältigen, sei es entscheidend, ältere Mitarbeitende länger im Unternehmen zu halten und deren Potenzial zu nutzen.
Seubert betont, dass gängige Stereotype über ältere Arbeitskräfte, wie etwa mangelnde Motivation, nicht der Realität entsprechen. Im Gegenteil: Ältere Arbeitnehmer*innen bringen wertvolle Ressourcen mit, insbesondere durch ihre jahrzehntelange Erfahrung. Sie sind im Umgang mit Emotionen oft reifer als jüngere Kolleg*innen und können emotionsgeladene Situationen souveräner bewältigen. Zudem haben sie sich in ihrer beruflichen Laufbahn an veränderte Bedingungen anpassen müssen und sind daher meist flexibel und belastbar. Ihre Persönlichkeitsentwicklung zeigt sich häufig in erhöhter Gewissenhaftigkeit und emotionaler Stabilität – Eigenschaften, die sich positiv auf die Arbeitsleistung auswirken.
„Klassischerweise leben viele Menschen auf die Pension hin, das heißt man zählt ab Mitte vierzig die Jahre wie lang es noch zur Pension hin ist. Ich möchte sehr stark dazu anregen, das einfach mal umgekehrt zu sehen.“
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Eine abgewandelte Version dieses Textes wurde im April 2024 gemeinsam mit dem Audiobeitrag auf der Homepage des Osttiroler Boten veröffentlicht: